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Die Gemeinde Fahrenzhausen
und ihre Entstehungsgeschichte



Bis in die 60er Jahre war die Gegend von Fahrenzhausen in mehrere kleinere Gemeinden gegliedert. Erste Veränderungen brachte die Schulreform in Jahre 1969. Die kleineren Schulen in Weng und Kammerberg wurden aufgelöst und größere Schulverbände gegründet. In Fahrenzhausen gibt es seither nur noch, eine Grundschule mit den Klassen von 1-4, die Klassen 5-8 (9) wurden der Hauptschule in Haimhausen zugeordnet. Ab diesem Zeitpunkt werden auch Schulbusse eingesetzt.
Nach der Schulreform wurde in Bayern die "Gebietsreform" in Angriff genommen. Die kleinen Gemeinden sollten aufgelöst und in Grossgemeinden zusammengeschlossen werden. Für den Bereich Fahrenzhausen gab dies viele Probleme. Denn Fahrenzhausen stand vor der Entscheidung, im Landkreis Dachau zu bleiben, oder sich mit den Nachbargemeinden im Landkreis Freising zusammen zu schließen. Für die Gemeinden Großnöbach, Jarzt, Lauterbach und Kammerberg waren Eingemeindungen in verschiedene Landkreisgemeinden im Gespräch. Dies hätte aber eine Trennung der vor allem durch die Pfarrei Jarzt mit der Kuratie Weng bestehenden Strukturen bedeutet. Nach vielen Versammlungen und Bürgerbefragungen beschlossen die Gemeinderäte der einzelnen Gemeinden, dass man eine Großgemeinde werden will, und Fahrenzhausen dem Landkreis Freising angegliedert werden möchte.
Bis zur Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern musste die Gemeinde viele Voraussetzungen zum Wohle der Bürger erfüllen. So wurde z.B. verlangt, dass Gemeindeverwaltung mit Rathaus, Arzt, (Apotheke wurde beim Hausarzt geführt) Zahnarzt, die notwendigen Lebensmittelgeschäfte, Kindergarten (war im Bau) Schule mit Turnhalle, Bücherei usw. vor Ort ansässig seien. Im Rahmen der Flurbereinigung konnte die Gemeinde die Grundstücke für Schule und Mehrzweckhalle, die Pfarrei - für Kindergarten, Pfarramt mit Pfarrsaal und Bücherei erwerben.
Bis zum Jahre 1972 waren die Voraussetzungen für die Großgemeinde erfüllt. Die Gemeinde Jarzt gliederte sich bereits zum 1.1.1972 in die Gemeinde Großnöbach ein, so auch zum 1.4.72 die Gemeinde Lauterbach. Die Ortsteile Dörnbach, Pelka und Haberhof der Gemeinde Lauterbach entschieden sich für die Gemeinde Hohenkammer. Die Bürger der Ortschaft Hörenzhausen aus der Gemeinde Günzenhausen stimmten für die Eingemeindung nach Fahrenzhausen, ebenso auch die Bürger von Bergfeld aus der Gemeinde Haimhausen. Nach einer gemeinsamen Abstimmung der Bürger aus der Gemeinde Großnöbach mit Jarzt und Lauterbach sowie der eingegliederten Ortsteile wurde beschlossen, daß der Sitz der künftigen Gemeinde in Fahrenzhausen sein soll. Über den Gemeindenamen wurde bei der zeitgleichen Gemeindewahl am 11.6.72 abgestimmt. Das Ergebnis war eindeutig "Fahrenzhausen" und als 1. Bürgermeister der "Großgemeinde" wurde der bereits amtierende Bürgermeister Josef Knorr gewählt, der bis 1984 ehrenamtlich in Amt und Würden tätig war.
Somit entstand ab. 1. Juli 1972 aus dem Bürgerwillen aller ehemaligen Gemeinden und Gemeindeteilen die neue Gemeinde "Fahrenzhausen" im Landkreis Freising mit ca. 2.800 Einwohnern. 6 Jahre später im Jahre 1978 kam die Gemeinde Kammerberg zum Gemeindebereich Fahrenzhausen. Weitere 6 Jahre darauf im Jahre 1984 wurde Weißling (auf Bürgerwunsch hin) ausgemeindet und an Petershausen (Landkreis Dachau) angegliedert. Seit 1984 führt die Gemeinde Fahrenzhausen ein eigenes Wappen.






Das Wappen nimmt Bezug auf die geschichtliche Entwicklung der Einheitsgemeinde Fahrenzhausen. Der im Wappen dargestellte Mohrenkopf ist ein Hinweis auf die Gemeinden Jarzt und Lauterbach, die im Besitz des Hochstiftes Freising waren. Das Beil wurde als Wappenbild von mehreren Adelsgeschlechtern geführt, welche in den Gemeinden Großnöbach und Kammerberg Bedeutung hatten. Im Mittelpunkt des Wappens befindet sich eine Waage. Dieses Gerichtssymbol bezieht sich auf Fahrenzhausen, das 1374 als Schrannenort des Gerichts Dachau nachgewiesen ist. Größter Grundbesitzer in Fahrenzhausen war immer der Landesherr, was durch die Wappenfarben silber und blau dokumentiert wird. Der Wellenbalken symbolisiert die Amper und die fünf roten Steine auf der Balkenwaage sind ein Hinweis auf die fünf ehemaligen Gemeinden, aus denen die Gemeinde Fahrenzhausen gebildet wurde. Seit 1984 darf Fahrenzhausen ein eigenes Gemeindewappen führen.